Die Nuklearmedizin ist ein Fachgebiet der Medizin, das radioaktive Substanzen dazu nutzt, Erkrankungen zu diagnostizieren und zu therapieren. Die verwendeten Substanzen sind dabei nur schwach radioaktiv und in der verwendeten Dosis medizinisch vollkommen unbedenklich für den Patienten.
Die Darstellung der vielen menschlichen Stoffwechselvorgänge erfolgt über zwei moderne Großfeld-Gamma-Kameras, welche die vom Patienten ausgehende Strahlung auffangen und in Bilder umsetzen.
Neben der Erstellung von bildlichen Darstellungen (Szintigramm) ist die Labordiagnostik mit nuklearmedizinischen Verfahren - insbesondere im Bereich der Schilddrüsendiagnostik - das zweite Standbein der Abteilung. Nuklearmedizinische Therapieverfahren werden über eine Therapiestation in Kooperation mit dem Caritas-Krankenhaus angeboten. Die Nuklearmedizin ist komplett digitalisiert.
Wie bieten bei Schildrüsenerkrankungen folgende diagnostische Möglichkeiten an:
Behandelt werden können Schilddrüsenerkrankungen zum Beispiel mit Hilfe einer Radiojodtherapie, bei der krankhaftes Schilddrüsengewebe durch schwach radioaktives Jod zerstört wird. In manchen Fällen ist auch eine Operation angezeigt.
Durch eine Myokard-Szinthigraphie kann die Durchblutung des Herzmuskels beurteilt werden. Ähnlich wie bei einem Belastungs-EKG findet diese Untersuchung auf einem Belastungsergometer statt. Auf der höchsten Belastungsstufe wird dem Patienten über einen Zugang in der Armbeuge eine schwach radioaktive Substanz zugeführt, um das Blut anzureichern. Mit Hilfe eine Gamma-Kamera werden Aufnahmen gefertigt, um die Durchblutung zu beurteilen.
Wir führen ebenfalls diagnostische Verfahren durch, um mit Hilfe von Gamma-Kameras den Knochenstoffwechsel zu untersuchen. Das SPECT-Verfahren erlaubt es uns, Strukturen des Körpers und der Knochen genauer zu beurteilen.
Wir führen Untersuchungen zur Überprüfung der Nierenfunktion durch.
Mit Hilfe von verschiedenen nuklearmedizinischen Untersuchungen kann die Durchblutung im Gehirn oder die Menge des sogenannten Dopamin-Rezeptors gemessen werden.
Bei Patientinnen mit Brustkrebs wird vor der Operation der sog. "Wächterlymphknoten" mit einer schwach radioaktiven Substanz markiert.
Die Schilddrüse ist nur zwischen 20 und 60 Gramm leicht, aber trotzdem unverzichtbar. Sie liegt unterhalb des Kehlkopfs und umschließt die Luftröhre. Die Schilddrüse besteht aus einem linken und einem rechten Seitenlappen, die durch eine Gewebebrücke miteinander verbunden sind.
Die unten stehenden Fragen samt Antworten sollen Ihnen dabei helfen, sich über die Schilddrüse und ihre Erkrankungen zu informieren. Dieser Leitfaden ersetzt aber kein persönliches Gespräch mit einem Arzt!
Die Schilddrüse bildet und speichert die Hormone Thyroxin
und Trijodthyronin. Es handelt sich bei der Schilddrüse um eine endokrine Drüse,
was bedeutet, dass sie ihr Produkt ins Körperinnere abgibt. Die Hormone werden somit
in die Blutbahn abgegeben. Durch ihr Wirken in allen Körperzellen sind die
Schilddrüsenhormone nicht nur für das körperliche sondern auch für das
psychische Wohlbefinden ausschlaggebend. Außerdem versorgt die Schilddrüse alle Organe mit Hormonen und trägt
maßgeblich zur Funktion des Stoffwechsels bei.
Im Normalfall besitzt ein Mensch vier Nebenschilddrüsen. Sie befinden sich jeweils oberhalb und unterhalb rechts und links der Schilddrüse. Nebenschilddrüsen bilden Parathormon, was für den Kalziumhaushalt des Körpers eine bedeutende Rolle spielt. Kalzium ist ein wichtiger Baustein sowohl in Knochen als auch in den Zähnen.
Besteht bei einem Patienten der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung, gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden. Zu den diagnostischen Möglichkeiten zählen die körperliche Untersuchung, der Ultraschall, eine Szintigrafie, die Labordiagnostik oder eine Feinnadelpunktion. Basis ist also immer eine ausführliche Anamnese des Patienten.
Kalte Knoten sind Areale in der Schilddrüse die nur noch
wenig oder gar keine Hormone mehr produzieren.
Als heiße Knoten bezeichnet man Bereiche, die aktiver sind als normales
Schilddrüsengewebe.
Die Bezeichnung "heiß" und "kalt" hat nichts mit der
Temperatur der Knoten an den Schilddrüsen zu tun, sondern ist lediglich eine
Anlehnung an die bildliche Darstellung der Knoten im Szintigramm.
Von Medizinern wird ein Kropf auch als Struma
bezeichnet und beschreibt die Vergrößerung der Schilddrüse. Eine solche
Vergrößerung hat meist Jodmangel als Ursache und kann ein Zeichen für eine
Erkrankung der Schilddrüse sein.
Ein Überschuss der Hormone
Thyroxin und Trijodthyronin lösen eine Schilddrüsenüberfunktion aus, im Medizinjargon
als Hyperthyreose bezeichnet.
Eine Schilddrüsenunterfunktion, bekannt als
Hypothyreose, wird hingegen ausgelöst, wenn zu wenig von den Hormonen Thyroxin
und Trijodthyronin produziert wird.
Die Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen wird indiviudell auf den Patienten und sein Krankheitsbild abgestimmt. Mögliche Therapieangebote sind unter anderem die Radiojodtherapie, die medikamentöse Einstellung des Patienten oder eine Operation der Schilddrüse.
Jod wird nicht vom Körper selbst produziert, sondern muss
durch Nahrung zugeführt werden. Neben Eiweiß
benötigt die Schilddrüse auch Jod, um die Hormone Thyroxin und Trijodthyronin bilden zu können. Diese Hormone sind wichtig für die Stoffwechselprozesse im Körper.
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13:00 Uhr bis 16:15 Uhr |
Für die Behandlung in unserem MVZ benötigen Sie eine Überweisung von Ihrem Hausarzt oder von einem Facharzt. Bringen Sie bitte auch ihre Versichertenkarte sowie Vorbefunde mit.
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
im engen Austausch mit Ihnen möchten wir den uns anvertrauten Patienten eine optimale diagnostische und therapeutische Versorgung ermöglichen.
Benötigen Sie Informationen oder haben Sie Fragen zur Behandlung Ihres Patienten? Rufen Sie uns an. Sie erreichen uns Mo - Fr von 7:30 bis 16:15 Uhr unter folgender Telefonnummer: 07931 58-7601
Schilddrüsendiagnostik:
- Ultraschall
- Szintigraphie
- Feinnadel-Punktion
- Labordiagnostik
Myokard-Szinthigraphie
Skelett-Szintigraphie mit SPECT
Nierenfunktionsdiagnostik
Hirn-Szintigraphie mit DaTSCAN und IBZM
Sentinel node / Wächterlymphknoten